Ego ist dein größter Feind

Heute möchte ich nochmal etwas zur Notwendigkeit sagen, nicht aufzugeben und sich seinem Ego zu ergeben. Das ist nicht immer einfach und ich bin auch schon viel zu oft Opfer meines Egos geworden. Aber von nichts kommt nichts und so muss man versuchen, sich ständig in der Rolle des Schülers zu sehen um nicht überheblich zu werden und sich selbst damit zu blockieren. Gerade wer irgendwann Meister seines Fachs werden will, darf nicht den Fehler machen, sein Ego ans Steuer zu lassen. Demut und der Wille zu lernen sind vielmehr die notwendigen Werte, an denen man sich orientieren sollte.

Ich muss mich aktuell auch immer wieder mal daran erinnern, dass ich noch viel zu lernen habe. Natürlich bin ich mir bewusst, dass ich auch schon viele Fertigkeiten mitbringe (wobei mir Imposter Syndrome doch auch immer wieder versucht, ein Bein zu stellen). Das darf man auch zeigen und man muss sich auch nicht kleiner machen als man ist. Aber ich sehe eben auch, in welchen Bereichen es mir noch an Erfahrung fehlt. Da kann einem das Ego schon mal dazwischen grätschen und genau darauf sollte man aufpassen.

Das Ego besiegen und aus Fehlern lernen

Es ist frustrierend, wenn man glaubt, etwas gut gemacht zu haben und dann sieht, dass es anders eigentlich besser gewesen wäre. So geschehen als ich ein Projektbriefing erstellt habe. Gut, jetzt ist das auch nicht unbedingt meine Stärke und nichts, was ich bisher in der Form gemacht habe. Aber trotzdem hat man ja so seine Vorstellungen und Ansprüche. Das Briefing wurde dann nochmal zu gut 75% umgestellt und hat bei mir jetzt im ersten Moment nicht unbedingt für Freudensprünge gesorgt.

Aber: mir wurde auch ziemlich schnell klar, dass das Briefing in der geänderten Form sehr viel geeigneter für den Zweck war, den wir vorgesehen hatten. Deshalb bin ich dankbar dafür, dass es so gelaufen ist. Nur so konnte ich wieder etwas dazulernen – nicht nur, was die Struktur dieses Briefings angeht, sondern vielmehr noch was die dahinterstehende Denkweise betrifft. Das ist viel wert.

Chancen erkennen

Ich hätte auch mein Ego das Ruder übernehmen lassen können und mich darüber ärgern können, dass ein Großteil meiner Arbeit einfach um- oder sogar verworfen wurde. Ich hätte meinem Kollegen vorwerfen können, dass er einfach sein Ego durchsetzen wollte. Aber letztlich habe ich hier jemanden, von dem ich noch viel lernen kann und genau das wollte ich ja auch als ich meinen Job gewechselt habe.

Man muss solche Dinge immer als Chance sehen und nicht als Gefahr oder Angriff auf die eigene Person. Solchen Dingen dürfen einen nicht entmutigen. Man muss am Ball bleiben und daraus lernen. Nächstes Mal weiß ich Bescheid und kann anders an die Sache herangehen und vor allem kann ich die andere Denkweise auf zukünftige Projekte anwenden. Ohne Fehler zu machen kann man sich einfach nicht verbessern.

Latte Art?

Ein ganz anderes Beispiel für Durchhaltevermögen: wer mich auch nur ansatzweise kennt weiß, dass ich mich sehr mit Kaffee beschäftige. Da gehört natürlich auch Latte Art dazu.

Nun ist Latte Art aber gar nicht so ganz einfach und der Lernprozess ist mühselig und dauert lange, wenn man nur mit richtigem Espresso und Milch übt – zumindest, wenn man nicht Unmengen an Geld in teure Kaffeebohnen und Milch investieren will – mal ganz davon abgesehen, dass es ja auch keinen Sinn macht, Lebensmittel zu verschwenden. Ich trinke den Cappuccino eben auch an dem ich meine Latte Art übe.

Deshalb übe ich das jetzt schon seit ca. einem Jahr und die Ergebnisse waren und sind sehr unterschiedlich. Zum Glück ist der Frustfaktor nicht ganz so hoch, wenn die Latte Art mal wieder nichts geworden ist – der Kaffee schmeckt ja trotzdem. Aber auch dabei gab es Momente, da dachte ich, ich sollte es einfach sein lassen. Dann findet man Erklärungen dafür, dass Latte Art sowieso nicht so wichtig ist, das alles auch überhaupt nicht sein muss und ich das gar nicht nötig habe. Ich habe mich aber dafür entschieden, einfach weiter dranzubleiben und es zahlt sich langsam aus. Ihr könnt hier meine Fortschritte sehen (oben links das älteste Bild und unten rechts das neuste). Das gibt es zwischendurch auch immer wieder mal Totalausfälle, die ich dann auch (leider) nicht dokumentiert habe. Aber man sieht, dass ich mittlerweile doch hin und wieder einen ziemlich netten Cappuccino hinbekomme.

Was ich damit sagen will: Fehler gehören zum Lernprozess. Ohne Fehler zu machen, wird man nie richtig gut werden. Das Ego ist dabei euer größter Feind. Man wird immer wieder auch einen Schritt zurück machen müssen und sich selbst objektiv betrachten. Wer offen und lernfähig bleibt und nicht aufgibt, macht eigentlich schon alles richtig. Irgendwann merkt man dann auch, dass man besser wird. Manchmal ist der Fortschritt für einen selbst nur nicht so einfach zu erkennen.

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“Realtalk” ist meine Kategorie für etwas persönlichere Beiträge. Kann sein, dass ich mich über etwas aufrege. Kann aber auch sein, dass ich über etwas schreibe, das mir gerade einfach nur so im Kopf rumgeht. Es werden auf jeden Fall Beiträge sein, die auch mal weniger sachlich sind.

(Alle meine Artikel werden von mir persönlich geschrieben. Da schaut niemand mehr drüber, was manchmal vielleicht besser wäre. Aber dadurch bekommt man eben auch genau das zu lesen, was ich so denke und recherchiert und gelernt habe. Da bleiben ein paar Rechtschreibfehler nicht aus. Das tut mir auch echt leid, aber damit muss man dann auch einfach mal klar kommen.)